Dr. med. Marco Niesche
LEISTUNGEN
Schwerpunkt Nerven
Periphere Nerven – die Mitbehandlung:
Peripheres Nervensystem (PNS)
Das periphere Nervensystem besteht aus all jenen Nerven, die von Gehirn und Rückenmark abgehen. Sie stellen die Verbindung zwischen dem zentralen Nervensystem (ZNS) und dem peripheren Körpergewebe her und sind somit die Leitungsbahnen für den Informationsaustausch zwischen Körper und ZNS. Auf ihrem anatomisch vorgegebenen Weg durchlaufen die Nerven dabei auch Bereiche im Körper, die bei bestimmten (krankhaften) Veränderungen einengend auf das Nervengewebe einwirken. Es kommt zu einer Kompression der Nerven. Diese äußern sich in Form von Schmerzen bis hin zu Störungen der Empfindung und Kraftentfaltung. Die Diagnostik erfolgt klinisch, sowie durch Elektroneurographie, so dass eine differenzierte Beurteilung und individuelle Empfehlung zur konservativen oder operativen Behandlung möglich sind. Wenn konservative Therapiemöglichkeiten nicht mehr greifen, kann eine gezielte Operation die Störung beheben und zur Entlastung des Nervengewebes beitragen.
Karpaltunnelsyndrom
(N. medianus):
Ein Karpaltunnelsyndrom (KTS) entsteht, wenn anhaltender Druck auf den mittleren Handnerven (N. medianus) ausgeübt wird. Er gehört zu den drei Hauptnerven, welche die Hand versorgen. Die Ursache für die Entstehung liegt in der Anatomie des Handgelenks. Die Handwurzelknochen bilden auf der Beugeseite eine Rinne, durch die Nerven, Blutgefäße und die Sehnen der Beugemuskeln verlaufen. Diese Rinne wird durch ein breites, kräftiges Sehnenband bedeckt, wodurch der Karpaltunnel entsteht. Aus einer akuten oder chronischen Zunahme dieser Einengung resultiert eine Kompression des Medianusnerven mit Schmerzen, Missempfindungen, Gefühlsstörungen und letztlich Bewegungsstörungen im Bereich von Daumen – Ringfinger. Häufig treten begleitend Sehnenscheidenentzündungen in diesem Bereich auf. Die Diagnosestellung erfolgt klinisch und anhand von elektrischen Messungen/Ultraschall. Die Behandlung reicht von konservativer Therapie (Medikamentengabe/Handgelenkschiene) bis hin zur chirurgischen Dekompression des Nervens im Karpaltunnel.
Sulcus ulnaris-Syndrom
(N. ulnaris):
Das Sulcus ulnaris-Syndrom (SUS) ist ebenfalls ein Engpasssyndrom, dass durch eine Kompression des Ulnarisnerven im Bereich des Ellenbogengelenkes entsteht. Dabei kann Druck auf den Nerven im Bereich der knöchernen Ellenbogenrinne oder im Bereich der Unterarmbeugemuskulatur (Osborne-Arkade) ausgeübt werden. Auch hier resultiert aus der Einengung des Nervens durch die Nachbarstrukturen ein akutes oder auch chronisches Beschwerdebild, welches vom intermittierenden Schmerz über zeitweilige Missempfindungen im Bereich von Klein- und Ringfinger bis hin zu anhaltenden sensiblen und motorischen Einschränkungen mit Kraftlosigkeit und Ungeschicklichkeit der Hand und dem Endstadium der ‚Krallenhand‘ reicht. Die Diagnostik erfolgt analog zum KTS klinisch und apparativ. Die Initialtherapie besteht aus Verhaltensänderung der (z.B. Aufstützen des gebeugten Ellenbogens vermeiden) und Schienung bzw. Polsterung der Ellenbogenregion. Bei fortschreitenden Symptomen besteht eine Indikation zur operativen Dekompression des Nervus ulnaris.